2. Februar 2025 – Die Reflektions-Konfokalmikroskopie (RCM) hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung in der dermatologischen Diagnostik gewonnen. Diese nicht-invasive Methode ermöglicht eine detaillierte Echtzeit-Visualisierung der Hautschichten und somit eine präzise Beurteilung von Hautläsionen. RCM hat sich als besonders nützlich erwiesen, um die diagnostische Genauigkeit bei Läsionen zu verbessern, die klinisch oder dermatoskopisch schwer zu klassifizieren sind.
In den neuesten europäischen Leitlinien für die Hautkrebsdiagnostik wurde die RCM nun offiziell als Evidenz der Stufe 1b eingestuft. Das bedeutet, dass die Methode auf der höchsten Evidenzstufe basiert, was die Bedeutung und Zuverlässigkeit dieser Technologie unterstreicht. Laut den Leitlinien sollte die konfokale Reflektionsmikroskopie insbesondere zur weiteren Beurteilung von Hautläsionen eingesetzt werden, die bei der visuellen Untersuchung oder Dermatoskopie unsicher erscheinen, sofern die Technik verfügbar ist.
Diese Klassifizierung basiert auf umfangreichen klinischen Studien und Metaanalysen, die gezeigt haben, dass RCM sowohl die Sensitivität als auch die Spezifität dermatoskopischer Methoden übertreffen kann. Insbesondere bei der Erkennung von Melanomen, einschließlich amelanotischer Varianten, bietet RCM eine wertvolle Ergänzung zur konventionellen Diagnose und hilft, unnötige Exzisionen zu vermeiden.
Die Aufnahme der RCM mit Evidenzgrad 1b in die Leitlinien stellt einen bedeutenden Fortschritt in der dermatologischen Praxis dar und wird dazu beitragen, die Genauigkeit und Effizienz der Hautkrebsdiagnose weiter zu verbessern. Für Dermatologen bedeutet dies, dass sie nun auf eine weitere wissenschaftlich fundierte Methode zurückgreifen können, um schwierige Fälle zuverlässiger zu beurteilen.
Quelle:
APA (7. Auflage):
Garbe, C., Amaral, T., Peris, K., Hauschild, A., Arenberger, P., Basset-Seguin, N., Bastholt, L., Bataille, V., Brochez, L., del Marmol, V., Dréno, B., Eggermont, A. M. M., Fargnoli, M. C., Forsea, A.-M., Höller, C., Kaufmann, R., Kellen ers-Smeets, N., Lallas, A., Lebbé, C., Leiter, U., & Mandala, M. (2024). Europäische konsensbasierte interdisziplinäre Leitlinie für Melanome. Teil 1: Diagnostik – Update 2024. European Journal of Cancer, 195, 115152. https://www.ejcancer.com/article/S0959-8049(24)01759-3/fulltext
MLA (9. Auflage):
Garbe, Claus, et al. „European Consensus-Based Interdisciplinary Guideline for Melanoma. Part 1: Diagnostics – Update 2024.“ European Journal of Cancer, Bd. 195, 2024, S. 115152, https://www.ejcancer.com/article/S0959-8049(24)01759-3/fulltext.
Chicago (Autor-Datum, 17. Auflage):
Garbe, Claus, Teresa Amaral, Ketty Peris, Axel Hauschild, Petr Arenberger, Nicole Basset-Seguin, Lars Bastholt, et al. 2024. „European Consensus-Based Interdisciplinary Guideline for Melanoma. Part 1: Diagnostik – Update 2024.“ European Journal of Cancer 195: 115152. https://www.ejcancer.com/article/S0959-8049(24)01759-3/fulltext.